Zum ersten Mal hatten ein paar Amateurfunker
ihre Ausrüstung zu einer Session mitgebracht. Eine große
unübersehbare Antenne ermöglichte es ihnen, über Computer mit hamburger Amatuerfunkern
zu kommunizieren. Vorraussetzung: Die Hamburger müssen ebenfalls ihre PCs an eine
Antenne angeschlossen haben und auf der gleichen Frequenz senden. Dies sei, wie die
Funk-Freaks versicherten, in den Vereinigten Staaten überhaupt nichts ungewöhnliches.
Gegen 22 Uhr begannen die Groß-Turniere. Den Anfang machte der
"Starcraft"-Tournament, der von Christian Schott geleitet wurde. Er, der im
Freundeskreis einen Ruf als "Mr Starcraft" genießt, machte seinen Job sehr gut
und nach einer Stunde Vorbereitungszeit traten die Spieler in Zweier-teams gegeneinander
an. Das ganze funktionierte nach dem Schweizer System. Für ein Unentschieden gab es
einen, für einen Sieg 3 und für eine Niederlage gar keinen Punkt.
Niemand war überrascht, als das hochfavorisierte Team Christian
Schott/Johannes Rau die oberen Tabellenränge erreichte. Doch dort kam es zur Sensation.
Die beiden unterlagen Schotts eigenem Bruder Stefan Schott und seinem Partner Kay
Goebel. Wenigstens blieb die Ehre in der Familie. Johannes Rau aber ärgerte sich sehr
über seinen Partner: "Wir haben nur verloren, weil er unbedingt irgendeinen Scheiß
ausprobieren mußte." Am Ende triumphierten Thorsten Sorger und Dennis Bengsch als
lachende dritte.
Das Spiel beim 3D-Shooter-Turnier hieß wieder einmal QUAKE II. Doch diesmal gab es
eine entscheidende Neuerung. Statt einem blinden Gemetzel getreu dem Motto "Jeder
gegen jeden", hieß es jetzt "Capture the Flag." Koordinator David Kamp
verteilte ein Update und schaffte es wieder einmal auf seine ruhige, respekteinflößende
Art, Teams a vier Spieler zu bilden. Diese spielten nachher nicht gegen, sondern
miteinander, immer blau gegen rot. Ziel war es, 10 Punkte zu sammeln, indem man die
gegnerische Flagge stielt und zu seiner eigenen Flagge bringt. Diese war aber nicht selten
bereits in den Händen des gegnerischen Teams. Die Meinung über den neuen Spielmodus war
geteilt. Aus einigen Ecken wurde der "neue, gruppendynamische Aspekt" gelobt.
Andere, weniger geübte Spieler regten sich auf, weil sie längere Zeit "im
Gefängnis eingesperrt" waren und tatenlos herumsitzen mußten. Am Ende siegten die
"Spicegirls" mit Fritz Ramke, Dennis Bengsch und den auswärtigen Marko und
Bjarne.
Sicherlich läßt sich die Session in Zukunft noch in mehrerlei Hinsicht toppen. Aber sie
war eine Demonstration von Routine und Erfahrung. Jetzt liegt es an NetGen, diesen
Standart zu halten und konstant zu verbessern. Ob es klappt wird sich am 29. Mai in der
Jahnhalle zeigen.